Stundenbücher /Gebetbücher
Genre
Faksimile
Typ
Gotisch
Stil
Unbekannt
Autoren
Latein
Sprache
Belgien
Land
Jahrhundert
1469, um 1471 und um 1480–1490
Jahr
1
Anzahl
318
Seiten
Im 15. Jahrhundert war der Hof der Herzöge von Burgund der wohl anspruchsvollste in Europa und förderte in großem Umfang niederländische und flämische Künstler in ihrem Reich. Das Gebetbuch Karls des Kühnenentstand zwischen 1469 und 1490 in Flandern in mehreren Arbeitsphasen. Es ist eines der Hauptwerke der altniederländischen Buchmalerei und nimmt eine besondere Stellung im Übergang zwischen Gotik und Renaissance in Nordeuropa ein. Jede Seite des kleinen Buches ist unvergleichlich aufwendig in prächtigen Farben und üppigem Blattgold verziert, darunter 47 Miniaturen und mehr als 360 Zierinitialen. Die beteiligten Buchmaler, darunter der Hofmaler Lieven van Lathem und der Wiener Meister der Maria von Burgund, revolutionierten mit ihren zarten Naturdarstellungen und ihren realistischen Personen und Gesichtern die europäische Buchmalerei.
Unter all den wunderschönen, kostbaren illuminierten Manuskripten, die die flämische Buchkunst hervorbrachte, nimmt das Gebetbuch Karls des Kühnen eine Schlüsselstellung ein. Es ist ein absolutes Hauptwerk der Buchmalerei der burgunder Renaissance. Der kleine Codex beinhaltet auf 318 Pergamentseiten 47 Miniaturen und über 360 Zierinitialen auf ziseliertem Goldgrund. Mit überbordendem Goldschmuck verziert, wurde das Werk von Karls bevorzugtem Buchmaler Lieven van Lathem und seinem berühmtesten Kalligraphen Nicolas Spierinc beschrieben und mit zahlreichen Schmuckinitialen mit floralen oder figürlichen Darstellungen versehen. Drei Porträts des Auftraggebers belegen die sehr persönliche Beziehung Karls zu seinem Gebetbuch.