Stundenbücher /Gebetbücher
Genre
Faksimile
Typ
Gotisch
Stil
Unbekannt
Autoren
Niederländisch
Sprache
Niederlande
Land
84
Jahrhundert
Jahr
1
Anzahl
258
Seiten
Einer der hochwertigsten Kalender des Mittelalters entstand in der Mitte des 15. Jahrhunderts in den Niederlanden. Es handelt sich dabei um das Kalendarium der Diözese von Utrecht. Das Werk beinhaltet neben einem Jahreskalender auch eine Abschrift des „Getijdenboek“, einem Manuskript des niederländischen Theologen und Predigers Geert Groote. Jede Seite der Handschrift ist mit farbigen und teils goldbesetzten Initialen, sowie prachtvollen Blumenbordüren und figürlichen Dekorelementen geschmückt.
Historische Jahreskalender beschränkten sich kaum je auf die reine Darstellung des Jahresverlaufes, sondern informierten auch über jahreszeitabhängige Tätigkeiten, im Jahresverlauf zu erwartende Wetterlagen und gaben die besten Tage für das Haareschneiden, Baden, Schröpfen, Abstillen etc. an. Im Christentum bezeichnet der Begriff Kalendarium ein offizielles Verzeichnis für kirchliche Fest- und Gedenktage. Im Mittelalter gelangte der Kalender wie kaum ein anderer Lesestoff in die breitesten Schichten der Bevölkerung und wurde stets zu praktischen und ökonomischen Zwecken, aber auch zur erbaulichen und moralischen Belehrung genutzt. Das „Getijdenboek“ des Niederländers Geert Groote für die Diözese Utrecht ist eines der schönsten Beispiele für diese Gattung von Manuskripten. Beinahe jede Seite der Handschrift auf Pergament ist mit wunderschönen farbigen und goldenen Initialen, sowie floralen und figurativen Mustern illuminiert. Heute befindet sich die kostbare Originalausgabe des Werkes in der Universitätsbibliothek des Nikolaus Kopernikusin der polnischen Stadt Torun.