Apokalypsen
Genre
Faksimile
Typ
Karolingisch
Stil
Otoltus (Schreiber) Sedulius (Buchmaler)
Autoren
Latein
Sprache
Frankreich
Land
115
Jahrhundert
Unbekannt
Jahr
1
Anzahl
80
Seiten
Die Apokalypse von Valenciennes ist eine illuminierte Handschrift, die im ersten Viertel des neunten Jahrhunderts entstand. Ihr genauer Herkunftsort ist nicht bekannt, allerdings zeigt das Werk starke Einflüsse der mittelalterlichen Buchkunst aus Flandern und dem Rheinland. Die Miniaturen des Manuskripts bilden den ersten vollständigen biblischen Illustrationszyklus. Seine Bilder waren die Grundlage für die Illustrationen der berühmten spanischen Beatus-Apokalypsen.
Die kraftvollen und symbolreichen Bilder der Apokalypse von Valenciennes bilden einen der ersten vollständigen biblischen Illustrationszyklen. Jede der 39 Miniaturen füllt eine halbe Buchseite und beinhaltet einen biblischen Textausschnitt, der den Betrachter an der dargestellten Szene teilhaben lässt. Das Manuskript eröffnet mit einer Darstellung des heiligen Johannes, der mit seiner rechten Hand über dem Herzen die Aufmerksamkeit des Lesers in seinen Bann zieht. Die folgenden Bilder zeigen in naivem Charme die weiteren Ereignisse der Bibelgeschichte, in welcher der Untergang der Menschheit und die Höllenqualen der Sünder beschrieben werden. Kaum ein anderer Text aus der Bibel faszinierte Leser sämtlicher Epochen so sehr wie die Offenbarung des Johannes. Die kostbare Handschrift, welche sich schon im Besitz des französischen Klosters von Saint-Amand-les-Eaux befand, wird heute im städtischen Museum von Valenciennes in Frankreich aufbewahrt.