Die Geschichte der Stadt Troja – De Casu Troia

Die Geschichte der Stadt Troja – De Casu Troia

  • ID: 3078 0270 7441 0764
  • Sehr gut
  • 07.11.2022
Preis: Preis auf Anfrage

Chroniken / Geschichte / Recht

Genre

Faksimile

Typ

Gotisch

Stil

Unbekannt

Autoren

Latein

Sprache

Italien

Land

Jahrhundert

1340–1350

Jahr

1

Anzahl

294

Seiten

Beschreibung

Der mittelalterliche Codex, der unter dem Siglum MS 17805 heute in der Spanischen Nationalbibliothek in Madrid aufewahrt wird, beinhaltet eine der eindrucksvollsten und schönsten illuminierten Historien vom Trojanischen Krieg. Als Verfasser dieser lateinischen Prosaerzählung gilt der italienische Jurist, Dichter und Historiker Guido delle Colonne (ca. 1210–1287) aus den Dichterkreisen am Hof Kaiser Friedrichs II. und seines Sohnes Manfred. Die Abschrift in MS 17805 ist durchgehend in schwarzer Tinte geschrieben, nur für das einleitende Incipit verwendete der Schreiber rot. Aufwendige, historisierte Initialen aus erhöhtem, prägepoliertem Gold und umgeben von floralem Rankenwerk gliedern den Text; dazwischen liefern farbenprächtige und detaillierte Miniaturen bildliche Ergänzungen zu den geschilderten Ereignisse. Als Herstellungsort und -zeitpunkt der Handschrift wird Venedig in den Jahren 1340–1350 angenommen, im 16. Jahrhundert ist ihr Besitz in Spanien bezeugt, wohin sie vermutlich in den Wirren der Italienkriege gelangte. Der Troja-Stoff erfuhr seit der Antike vielfache Bearbeitung und inspirierte viele Werke (z.B. Vergil, Dictys und Dares etc.); einzig in MS 17805 finden sich jedoch Beschreibungen von Brauchtum, Alltagsvergnügungen und anderen Besonderheiten des Lebens in der Stadt vor ihrem Untergang. Damit ist die Historia Civitatis Troiane nicht nur inhaltlich einzigartig, sie ist auch eines der schönsten und kunstvollsten Bücher vom Troja-Mythos.

Bemerkung

Unter den geistigen Strömungen, die sich in der Renaissance entfalteten, entwickelte besonders die Faszination mit den Mythen und Geschichten der klassischen Antike eine treibende Kraft. Kaum ein Erzählstoff rief jahrhundertelang eine ähnliche Begeisterung hervor wie der Mythos des Trojanischen Krieges. Liebe und Leidenschaft, Rache und Verrat, Krieg und Heldentum – der Stoff hat alle Zutaten, die die Phantasie des mittelalterlichen und auch des modernen Publikums seit jeher beflügelten. Eine Nacherzählung verdient besondere Beachtung, da sie im Gegensatz zu allen übrigen, die in erster Linie vom Krieg und Untergang der Stadt Troja handeln, auch Szenen aus dem Alltagsleben in der Stadt vor ihrer Zerstörung schildert: die Handschrift MS 17805 der Spanischen Nationalbibliothek, bekannt auch als Historia Civitatis Troiane. Diese wurde gegen Ende des 13. Jahrhunderts von dem Italiener Guido delle Colonne, ein bekannter Jurist, Dichter und Historiker am Hof Friedrich II., in mittelalterlichem Latein verfasst. Die Handschrift ist in schwarzer und roter Tinte geschrieben und reich mit leuchtend farbigen Miniaturen illuminiert.

Fotos