Schätze der Reichenauer Buchmalerei

Schätze der Reichenauer Buchmalerei

  • ID: 2588 5889 6423 1122
  • Sehr gut
  • 31.01.2022
Preis: Preis auf Anfrage

Kassetten

Genre

Faksimile

Typ

Ottonisch

Stil

Unbekannt

Autoren

Latein

Sprache

Deutschland

Land

74

Jahrhundert

Unbekannt

Jahr

1

Anzahl

10

Seiten

Beschreibung

Die ottonische Renaissance brachte einige der größten, am üppigsten verzierten und am schönsten gebundenen Meisterwerke des gesamten Mittelalters hervor. Es war eine reiche, aber relativ kurzlebige Renaissance, die mit der Dynastie der Ottonen (919-1024) verbunden war, diese aber überlebte und sich allmählich zur deutschen Romanik weiterentwickelte. Stilistisch knüpften die ottonischen Handschriften an karolingische Traditionen an und versuchten bewusst, spätantike und byzantinische Kunsttraditionen zu imitieren. Die ottonische Buchmalerei zeichnet sich durch reiche Materialien wie glänzende Goldhintergründe im byzantinischen Stil, durch Gold- und Silbertinte und satte, flächige Farben aus exotischen Materialien aus. Dieser großartige, monumentale Stil der Buchmalerei war Ausdruck eines erneuerten Glaubens an das Heilige Römische Reich und des Wunsches, von den Byzantinern als ebenbürtig angesehen zu werden. So dienten die prächtigen Codices aus dieser Zeit auch als politisches Statement: In ihren Bildern zeigen sich die ottonischen Könige und Kaiser als von Gott gekrönte Herrscher.

Bemerkung

Illuminierte Handschriften aus dem Kloster Reichenau gehören zu den prächtigsten Kunstwerken, die unter den ottonischen Königen entstanden sind. Die Benediktinerabtei auf der Bodenseeinsel Reichenau war zu dieser Zeit eines der wichtigsten kulturellen und wissenschaftlichen Zentren des ostfränkischen Reiches. Das im Kloster Reichenau untergebrachte Skriptorium produzierte Prachthandschriften von großer Schönheit, deren Ästhetik die ottonische Kunst maßgeblich beeinflusste. Die Abtei Reichenau wurde 724 vom heiligen Pirmin (gest. 753), einem vermutlich iroschottischen Wanderbischof, auf einer Insel im Bodensee gegründet. Zur Zeit Karls des Großen zählte die Abtei zu den großen fränkischen Reichsklöstern und gewann unter den Ottonen noch mehr Einfluss. Das Skriptorium produzierte vor allem unter den Äbten Witigowo, Immo und Berno (985-1048) illuminierte Handschriften von herausragender künstlerischer Qualität für Kaiser, Könige und den höheren Klerus. Mindestens 58 Prachthandschriften der ‚Reichenauer Schule‘ sind bis heute erhalten, doch nur von sieben dieser Werke sind die Namen ihrer Schreiber und Buchmaler überliefert.

Fotos