Bibeln / Evangeliare
Genre
Faksimile
Typ
Romanisch/ Byzantinisch
Stil
Unbekannt
Autoren
Latein
Sprache
Österreich
Land
69
Jahrhundert
1150
Jahr
1
Anzahl
212
Seiten
Mit sagenhaften 55 farbigen Miniaturen auf Goldgrund sowie 81 zum Großteil figürliche Goldinitialen weist das Perikopenbuch aus St. Peter das reichste Bildprogramm einer hochmittelalterlichen Evangelienhandschrift auf. Die Mitte des 12. Jahrhunderts entstandene Handschrift breitet auf 106 Seiten dem Betrachter ein Bild- und Dekorationsprogramm aus, das seinesgleichen sucht. Von den Miniaturen, die den Lesungen zu den Hochfesten wie Weihnachten, Ostern oder den Marien- und Heiligenfesten vorangestellt sind, ist weit mehr als die Hälfte ganzseitig. In der Verbindung byzantinischer Stilprinzipien mit Bildthemen aus westlichen Vorlagen erweist sich die nahe Verwandtschaft der Handschrift zu älteren Werken aus dem Skriptorium von St. Peter in Salzburg.
Diese tritt im Perikopenbuch von St. Peter in besonderer Weise auch im fantasievollen Initialschmuck zutage. Am Beginn jeder Perikope steht eine Initiale – als Einzelbuchstabe, vielfach auch als Teil einer Initialgruppe oder als Ligatur aus den beiden Anfangsbuchstaben der Einleitungsformel und des eigentlichen Perikopentextes ausgeführt. Die goldenen Buchstabenkörper werden von spiralartigen Ranken umspielt, deren Nebenschößlinge in bunten Knospen und Blüten enden. In zahllosen Variationen werden einzelne Buchstabenteile durch Lebewesen – großteils Tiere – ersetzt, was der Handschrift eine heitere Note verleiht.