Religiös
Genre
Faksimile
Typ
Unbekannt
Stil
Unbekannt
Autoren
Unbekannt
Sprache
Deutschland
Land
18
Jahrhundert
1480
Jahr
1
Anzahl
198
Seiten
Mit der Faksimile-Ausgabe des St. Petersburger „Liber precum“ tritt ein bisher kaum bekanntes Meisterwerk der spätmittelalterlichen Buchmalerei ins Blickfeld von Sammlern und Wissenschaftlern. Der zwischen 1480 und 1490 in Köln, einer der bedeutendsten Malschulen der Epoche, entstandene, im Format kleine Codex weist einige Besonderheiten auf, die ihm eine unverwechselbare Bedeutung verleihen. Außergewöhnlich ist bereits die Auswahl der Texte, zu der bisher kaum Parallelen gefunden wurden. Die größte Überraschung bietet jedoch der Bilderzyklus zum Leben und Leiden Jesu, der hinsichtlich seiner Form, seiner Funktion, seiner Thematik und der Anzahl seiner Miniaturen einen Höhepunkt der Buchkunst des 15. Jahrhunderts darstellt.
Es ist eine Fügung des Schicksals, dass der „Liber precum“ bis zum Jahre 1929 in der Sommerresidenz der Kaiserin Maria Fjodorowna in Pawlowsk aufbewahrt wurde. Sophie Dorothée von Würtemberg hatte 1776 den russischen Großfürsten und späteren Zaren Paul I. geheiratet und sich durch ihre karitativen Tätigkeiten, aber auch als Kunstmäzenin große Beliebtheit im Volk erworben. Aus dem Besitz ihrer Erben gelangte das Gebetbuch schließlich in die Russische Nationalbibliothek, in das nur 30 km von Schloss Pawlowsk entfernte St. Petersburg.